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Früchte haltbar machen

Wenn es darum geht, Früchte haltbar zu machen, gibt es verschiedene bewährte Techniken. Hier sind einige Tipps und Tricks, die dir dabei helfen können.
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Dörren

Beim Dörren wird den Früchten und Beeren durch warme Luft Feuchtigkeit entzogen. Luftdicht verschlossen, halten sie dadurch sehr lange, sind ein gesunder Snack für Zwischendurch und du kannst sie gut in dein Müesli geben.


Vor dem Dörren sollten die Früchte gründlich gewaschen und schadhafte Stellen entfernt werden. Du kannst sie je nach Bedarf halbiert oder in Scheiben geschnitten dörren. Wichtig ist, dass die Stücke alle etwa gleich gross sind. Zum Trocknen ist der Dörrautomat die effizienteste Methode. Dabei verteilst du die Früchte einfach auf den einzelnen Etagen und lässt sie gemäss Anleitung trocknen. Wenn du selbst keinen Dörrautomaten besitzt oder anschaffen willst, frag doch mal in deinem Umfeld nach — vielleicht kannst du ein Gerät ausleihen. Früchte kann man auch im Backofen dörren. Allerdings braucht es da je nach Frucht bis zu 20 Stunden. Es empfiehlt sich darum, gut zu überlegen, ob dann nicht Einmachen oder Einfrieren sinnvoller und nachhaltiger ist.

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Einmachen

Eine weitere Möglichkeit, Obst haltbar zu machen, ist das Einmachen. Für das Herstellen von Konfitüren oder Gelées eignen sich sehr viele Früchte.


Kreativität
Bei der Herstellung von Konfitüren und Gelées kannst du dich kreativ austoben. Durch die Zugabe von verschiedenen Gewürzen wie Chili, Ingwer, Vanille, Lavendel, Zimt u.v.m. verleihst du deiner Konfitüre ein ganz besonderes Aroma. Auch frische Kräuter wie Rosmarin und Thymian können gut verwendet werden. Ob Cognac, Rum, Grand Marnier oder Likör – Alkohol hinterlässt im Abgang einen feinen Geschmack. Konfitüren müssen auch nicht nur aus einer Sorte Frucht bestehen - mische doch einfach mal unterschiedliche Früchte und erlebe neue Aromen.


Haltbarkeit
Damit die Konfitüre lange haltbar ist, sollten nur einwandfreie Früchte verwendet werden. Ebenfalls ist sauberes Arbeiten das A und O.


Picture - Pektingehalt

Pektin
Je mehr Pektin die Früchte von Natur aus enthalten, desto besser geliert die Masse. Früchte, die von Natur aus wenig Pektin enthalten, werden oft zusammen mit gut gelierenden Früchten verarbeitet. Dazu haben wir dir eine kleine Übersicht erstellt, damit du deine perfekte Kombination zusammenstellen kannst. Das Pektin braucht zum Gelieren genügend Säure. Sind die Früchte nach einem sonnigem Sommer sehr süss, sollte auf 1 kg Früchte etwa 1 dl Zitronensaft oder 1 Beutel Zitronensäure beigegeben werden, damit sie besser gelieren.


Gelierhilfen
Für ein sicheres Gelingen hilft Gelierzucker oder Dr. Oetker Gelfix. Die Produkte ergänzen das natürliche Pektin der Frucht.


Gefrorene Früchte
Konfitüre kann auch mit gefrorenen Früchten und Beeren hergestellt ­werden. Die Früchte oder Beeren ­sollten dafür in tiefgekühltem Zustand abgewogen und in einer Schüssel aufgetaut werden. Der entstandene Saft kann aufgefangen und bei der ­Zubereitung mitverwendet werden.


Zucker
Das Verhältnis zwischen Frucht und Zucker muss stimmen, damit die Konfi­türe schön fest wird. Mit Dr. Oetker Gelfix ist es möglich, den Zuckeranteil stark zu reduzieren. Beachte jeweils die Mengenangaben auf der Ver­packung. Je ­grösser der Zuckeranteil in der Konfi­türe ist, desto länger kann sie aufbewahrt werden. 


Gelierprobe
Ob mit oder ohne Gelierhilfen, es ist wichtig, dass du jeweils eine Gelier­probe machst, damit du beim Öffnen der Gläser deiner selbst gemachten Konfitüre keine böse Überraschung erlebst. Für die Gelierprobe 1 bis 2 TL vom heissen Kochgut auf einen ­kalten Teller geben. Wird die Gelierprobe nicht gleich fest, einen Beutel Zitronen­säure einrühren und noch etwas länger kochen lassen. 


Gläser
Am besten eignen sich Gläser mit Schraubdeckel und Einmach­gläser. Die Gläser und Deckel müssen sauber sein, sonst kann sich bei der ­Lagerung Schimmel bilden. Am besten ­werden die Gläser und Deckel für etwa 5  ­Minuten ausgekocht. Danach an der Luft trocknen lassen und nicht mit einem Geschirrtuch trocknen, da dies Bakterien übertragen kann, welche Schimmel fördern. 


Lagerung
Selbst gemachte Konfitüren sollten immer kühl und dunkel gelagert ­werden. Je weniger Licht an die ­Gläser gelangt, desto schöner bleibt die Farbe. Angebrochene Gläser gehören in den Kühlschrank und sollten rasch aufgebraucht werden.

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Einfrieren

Die meisten Früchte sind zum Gefrieren geeignet und können so sehr einfach haltbar gemacht werden.


Vorbereitung
Die reifen Früchte waschen, gut abtropfen und einfrieren. Dabei nur Früchte verwenden, welche keine ­faulen Stellen haben. Früchte ­können auch als Püree, Kompott oder Mus tiefgekühlt werden, dies bietet sich vor allem bei bereits überreifen und bei sehr wasserhaltigen Früchten an. Das Gefäss sollte dabei nicht randvoll gefüllt werden, da sich die Masse beim Gefrieren ausdehnt. Die Haltbarkeit beträgt etwa 12 ­Monate. 


Beeren
Die Beeren sollten vollständig ausgereift sein. So behalten sie nach dem Auftauen Farbe und Form. Da sie sehr empfindlich sind, sollten sie nur wenn nötig gewaschen werden, am besten nur abbrausen und gut abtropfen. Vor dem Einfrieren die Beeren von den Stielen und dem Grün befreien. Am besten frierst du die Beeren ein, indem du sie lose auf einem mit Back­papier belegten Blech vor­gefrierst, in Tiefkühldosen oder -beutel füllst und dann sofort wieder einfrierst. So gibt es keinen grossen Klumpen und du kannst sie besser einzeln entnehmen. 
Erdbeeren verlieren ihre Form und Flüssigkeit beim Auftauen, sie sind daher als Dekoration nicht geeignet.


Steinobst
Steinobst sollte zuerst halbiert und entsteint werden, bevor die Früchte in den Tiefkühler kommen. Ohne Stein können die Früchte später besser weiter­verarbeitet werden. 


Kernobst
Äpfel und Birnen sollten püriert oder klein geschnitten eingefroren ­werden, da sie ihre knackige Konsi­stenz ­verlieren. 
Bananen solltest du nur in reifem Zustand und ohne Schale einfrieren. Melonen sollten wegen ihres Wasser­gehalts nur püriert eingefroren ­werden.


Gefrierbrand
Sind Früchte nicht gut und luftdicht eingepackt, können ­grosse Eis­kristalle oder sogar Gefrierbrand ent­stehen. Ebenfalls können grosse Temperatur­schwankungen diesen Vorgang fördern. Du solltest also darauf achten, dass du den Tiefkühler nie zu lange geöffnet lässt, denn jedes Öffnen des Tiefkühlers lässt warme Luft rein.


Verwendung
Früchte aus dem Tiefkühler werden am besten als Kuchenbelag, für Konfitüren und Kompott sowie ­Smoothies verwendet. Für Müesli, Joghurt oder Crème die Früchte in einem Sieb über einer Schüssel auftauen und abtropfen lassen. 


Backen
Wenn du mit gefrorenen ­Früchten backen willst, so ist es wichtig, dass diese noch gefroren sind, wenn sie unter den Teig gemischt werden. So bleiben sie ganz und der Teig verfärbt sich nicht zu stark. Es empfiehlt sich ausserdem, die Früchte vor dem Mischen mit dem Teig in etwas Mehl oder ­Stärke zu wenden, denn das bindet ­Flüssigkeit. Die Backzeit kann sich durch gefrorene Früchte etwas ver­längern, daher immer die Stäbchenprobe machen. 

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